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VAE plant riesigen KI-Campus

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und die USA haben ein historisches Technologieabkommen geschlossen: In Abu Dhabi entsteht bis 2027 der laut Washington größte KI-Campus außerhalb der Vereinigten Staaten. Der Komplex soll nach Fertigstellung eine Leistung von fünf Gigawatt bieten, jährlich bis zu 500 000 Hochleistungs-Chips von Nvidia verarbeiten und unter US-amerikanischem Management betrieben werden. Für OpenAI – bekannt durch ChatGPT – eröffnet das Projekt neue Rechenkapazitäten im Nahen Osten und signalisiert den Ausbau strategischer Partnerschaften zwischen den VAE und den USA.
VAE plant riesigen KI-Campus

Strategisches Abkommen

Bei Donald Trumps Staatsbesuch in Abu Dhabi unterzeichneten beide Regierungen ein Technologie-Rahmenabkommen, das den Aufbau des 25,9 Quadratkilometer großen Campus regelt. Die VAE verpflichten sich darin, Sicherheitsstandards an US-Vorgaben anzugleichen und im Gegenzug Investitionen in gleichwertige Rechenzentren auf amerikanischem Boden zu tätigen. Das Abkommen gilt als Wendepunkt, nachdem frühere US-Regierungen KI-Deals mit dem Golfstaat wegen China-Nähe gebremst hatten.

Gigantische Infrastruktur

Kern des Projekts ist ein Datencenter-Cluster mit fünf Gigawatt Leistung – genug, um theoretisch 2,5 Millionen Nvidia-B200-Beschleuniger gleichzeitig zu versorgen. Gebaut wird die Anlage von der Abu-Dhabi-Holding G42, doch US-Firmen sollen den operativen Betrieb sowie regionale Cloud-Dienste übernehmen. Analysten bezeichnen das Vorhaben als das bislang größte Einzelinvestment in KI-Infrastruktur weltweit und als „Monaco-großes Rechenherz“ für die digitale Transformation des Nahen Ostens.

Nvidia-Chips im Fokus

Das Abkommen erlaubt den Emiraten ab 2025 den Import von bis zu einer halben Million Nvidia-Chips pro Jahr. Damit erhält das Land Zugang zu den aktuell leistungsstärksten GPUs für maschinelles Lernen, deren Export in befreundete Staaten nun ausdrücklich genehmigt ist. Die US-Handelsbehörde betont, dass strenge Kontrollmechanismen verhindern sollen, dass die Hardware indirekt in chinesische Systeme gelangt – ein zentraler Punkt, um Sicherheitsbedenken in Washington auszuräumen.

Bedeutung für OpenAI

Branchendienste berichten, dass OpenAI als Ankermieter des Campus auftreten könnte, um künftige Modelle von ChatGPT zu trainieren. Die zusätzlichen Kapazitäten kommen zur rechten Zeit: Der Bedarf an „Billion-Token-Trainingsläufen“ wächst rasant, und die hauseigenen US-Standorte nähern sich der Auslastungsgrenze. Eine Präsenz in Abu Dhabi verschafft OpenAI geografische Redundanz, günstigere Strompreise – und Zugang zu einem dynamischen Innovationsökosystem in den Golfstaaten.

Geopolitische Dimension

Für die VAE bedeutet das Projekt einen Balanceakt zwischen ihrem größten Handelspartner China und dem langjährigen Sicherheitsgaranten USA. Das neue Rahmenwerk zeigt, dass Abu Dhabi bereit ist, sensible chinesische Komponenten zu ersetzen, um amerikanische Spitzentechnologie zu erhalten. Washington wiederum signalisiert, dass Exportkontrollen nicht „Freunde und Verbündete“ treffen sollen, solange gemeinsame Schutzklauseln greifen. Experten werten dies als Blaupause für ähnliche Abkommen mit anderen strategischen Partnern.

Lokaler KI-Schub

Mit dem Campus will Abu Dhabi nicht nur internationale Konzerne anziehen, sondern auch einheimische Entwickler fördern. Für Start-ups, die Anwendungen rund um ChatGPT und ähnliche Sprachmodelle lokalisieren, bedeutet die neue Infrastruktur kürzere Latenz und niedrigere Kosten – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im schnelllebigen KI-Markt.

Ausblick

Der Spatenstich soll noch 2025 erfolgen, die erste Ausbaustufe Ende 2027 online gehen. Beobachter rechnen damit, dass der Campus zum Katalysator für regionale KI-Start-ups wird, die auf ChatGPT-APIs und amerikanische Cloud-Dienste zugreifen. Gleichzeitig könnte der Deal den globalen Wettbewerb um Hochleistungs-Chips verschärfen. Ob die VAE ihr Ziel erreichen, zu einem der führenden KI-Hubs der Welt aufzusteigen, hängt nun von der raschen Umsetzung der Sicherheitsauflagen und der Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen ab.