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Staatliche Akteure setzen ClickFix ein

Proofpoint-Forschung zeigt, dass in Q4 2024 mehrere staatliche Hackergruppen wie Kimsuky, MuddyWater, UNK_RemoteRogue und APT28 die ClickFix-Methode in ihren Angriffsketten nutzen. Dabei ersetzt ClickFix etablierte Installationsphasen und setzt auf manipulative Popup‑Fenster mit Copy‑Paste‑Befehlen. Trotz des altbekannten Konzepts konnten die Angreifer bislang hohe Erfolgsraten erzielen und damit erneut die Gefahren social‑engineering‑basierter Malware belegen.
Staatliche Akteure setzen ClickFix ein

Staatliche Verbreitung

Im letzten Quartal 2024 identifizierte Proofpoint erstmals den großflächigen Einsatz von ClickFix durch staatlich unterstützte Gruppen. Besonders in Osteuropa und Asien griffen Akteure auf diese Technik zurück, um bestehende Infektionsketten zu optimieren und schneller Zugang zu sensiblen Netzwerken zu erhalten. Die Verbreitung unterstreicht die zunehmende Relevanz von Social‑Engineering‑Angriffen im Spionagebereich.

Betroffene Gruppen

Zu den beobachteten Gruppen gehören Nordkoreas Kimsuky, der Iran‑Cluster MuddyWater sowie die russischen Einheiten UNK_RemoteRogue und APT28. Alle vier Akteure sind seit Jahren für gezielte Ausspähkampagnen bekannt und setzten bislang auf klassische Malware‑Loader. Mit ClickFix gelingt ihnen nun eine weniger auffällige Initialisierungsphase, die Sicherheitslösungen oft erst spät erkennt.

Angriffsmechanik

Der Angriff beginnt mit einem täuschend echten Popup, das Opfer auffordert, einen Befehl in das Windows‑Ausführen‑Fenster zu kopieren. Anstelle eines direkten Download‑Buttons erzeugt der Code eine Remote‑Desktop‑Verbindung, über die Malware nachgeladen wird. Diese Technik reduziert die automatischen Erkennungsraten herkömmlicher AV‑Scanner und erhöht die Erfolgschancen der Angreifer deutlich.

Soziale Taktik

ClickFix greift auf bewährte Social‑Engineering‑Kniffe zurück, indem es Nutzer zur Eingabe einer CAPTCHA oder zur Identitätsprüfung auffordert. Die vermeintliche Legitimität durch angeblichen Support‑Kontakt erzeugt zusätzlichen Druck, sodass viele Opfer ohne tiefere Analyse Anweisungen befolgen. Dies zeigt, dass menschliches Verhalten nach wie vor die größte Schwachstelle in Cyberabwehrstrategien darstellt.

Verbreitungstrend

Während ClickFix ursprünglich von kriminellen Netzwerken entwickelt wurde, belegen die neuesten Erkenntnisse, dass es sich inzwischen fest im Repertoire staatlicher Spionageakteure etabliert hat. Die schnelle Adaption verdeutlicht, wie rasch erfolgreiche Kriminallösungen in den geheimdienstlichen Kontext übergehen und dort weiterentwickelt werden, um politische sowie wirtschaftliche Geheimdienstziele zu erreichen.

Etablierte Technik

Proofpoint betont, dass ClickFix keine völlig neue Angriffsform darstellt, sondern vorhandene Installations- und Ausführungsphasen ersetzt. Die Methode dient primär dazu, Erkennungsmechanismen zu umgehen und den Einstieg für Angreifer zu vereinfachen. Unternehmen müssen daher ihre Abwehrstrategien nicht nur an neuen Tools, sondern vor allem an veränderten Abläufen ausrichten.

Gefahrenlage

Der Einsatz durch APT‑Gruppen verschärft die Gefahrensituation für Diplomaten, kritische Infrastrukturen und Forschungseinrichtungen. Durch die verbesserte Tarnung von ClickFix‑Angriffen lassen sich Spionagekampagnen länger unentdeckt durchführen, was zu umfassenderen Datenabflüssen und strategischen Nachteilen für betroffene Staaten führen kann.

KI-gestützte Abwehr

Unternehmen können auf Tools wie ChatGPT zurückgreifen, um verdächtige Angriffsmuster zu analysieren und Mitarbeitertrainings zu individualisieren, damit Social‑Engineering‑Techniken wie ClickFix frühzeitig erkannt und effektiv abgewehrt werden. Gleichzeitig ermöglicht die automatisierte Auswertung von Vorfallberichten eine schnellere Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen und erhöht die Resilienz gegenüber neuartigen Bedrohungen.

Abwehrmaßnahmen

Organisationen sollten Schulungen für Mitarbeiter intensivieren und technische Safeguards wie Application‑Whitelisting sowie Netzwerksegmentierung einführen. Erkennungslösungen müssen Popup‑basierte Attacken und Clipboard‑Operationen stärker überwachen. Zudem empfiehlt es sich, Besucherverhalten auf internen Systemen zu analysieren, um verdächtige Copy‑Paste‑Vorgänge frühzeitig zu blockieren.