Ungewöhnliche Idee
In Arizona startet eine Charter-Schule namens Unbound Academy ein Bildungsmodell, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Dabei sollen die Schüler in den Klassenstufen vier bis acht zwei Stunden täglich ausschließlich von KI-Plattformen unterrichtet werden. Dieser Schritt wurde nach einer knappen Zustimmung der staatlichen Charter-Behörde umgesetzt und hat in der Öffentlichkeit bereits für kontroverse Diskussionen gesorgt.
Kurze Unterrichtszeiten
Das Konzept sieht vor, dass die eigentlichen akademischen Lektionen in ein kompaktes Zeitfenster von zwei Stunden passen. In dieser Phase nutzen die Schüler Plattformen wie IXL und Khan Academy. Die KI erfasst laufend den Lernfortschritt und passt Inhalt und Schwierigkeitsgrad individuell an. Ziel ist es, dass Schüler so schneller und gezielter lernen können.
Fokus auf Praxis
Außerhalb dieser zwei Stunden haben die Schüler keine traditionellen Fächer mehr. Stattdessen nehmen sie an Workshops über Alltagskompetenzen wie Finanzbildung, Unternehmertum und Rhetorik teil. Die Rolle menschlicher Betreuer beschränkt sich darauf, die praktischen Übungen zu leiten und den Kindern als Mentoren zur Seite zu stehen, statt als klassische Lehrer zu unterrichten.
Vorherige Erfolge
Die Betreiber der Unbound Academy verweisen auf vergleichbare Programme, die unter dem Namen Alpha Schools bereits an privaten Schulen in Texas und Florida getestet wurden. Dort sollen Schüler laut Angaben der Schule in kürzerer Zeit deutlich mehr Lernstoff erfolgreich beherrscht haben. Auch in Großbritannien läuft ein ähnlicher Test: London’s David Game College setzt für einen Teil der Schüler ebenfalls KI-basierte Methoden und Virtual-Reality-Elemente ein.
Vergleich mit ASU
Arizona State University (ASU) hat bereits eine andere Form des KI-Einsatzes erprobt. Dort unterstützt ChatGPT Studierende und Professoren bei der Erstellung und Auswertung wissenschaftlicher Arbeiten, ist aber nicht als Hauptlehrkraft im Einsatz. Bei Unbound Academy hingegen übernimmt die KI die Kernfunktion des Unterrichts, was eine weitaus größere Umstellung darstellt.
Hoffnung auf Effizienz
Befürworter sehen in der KI-basierten Lösung ein Mittel, um Schülern eine individuellere und damit effektivere Lernerfahrung zu ermöglichen. Durch die Verkürzung des Unterrichts auf das Wesentliche soll mehr Freiraum für kreative Entfaltung und praktische Fähigkeiten geschaffen werden. Dabei verspricht man sich nicht nur bessere Noten, sondern auch mehr Freude am Lernen.
Kritische Stimmen
Andererseits befürchten Kritiker, dass den Kindern wichtige soziale und emotionale Aspekte entgehen. Viele sind überzeugt, dass menschliche Lehrer weit mehr leisten als reine Wissensvermittlung. Auch wird die Befürchtung laut, dass ein stärkerer Einsatz von KI-Plattformen wie GPT 3 Deutsch allein aus Kostengründen vorangetrieben wird und man die langjährige Rolle der Lehrkräfte zu schnell abwertet.
Ausblick
Die Unbound Academy ist damit ein mutiger Vorreiter in der KI-gestützten Bildung. Ob sich das Konzept auf breiter Ebene durchsetzen wird, ist offen. Sicher ist jedoch, dass alle Beteiligten – Schüler, Eltern, Politik und die Bildungsbranche – genau verfolgen werden, ob diese neue Lernform den hohen Erwartungen gerecht wird oder ob sich die Bedenken der Skeptiker bewahrheiten.