Marktvolatilität und KI-Einsatz
Im April 2025 führten US-Zollankündigungen zu extremen Intraday-Schwankungen an den Aktienmärkten, die viele Anleger verunsicherten. JPMorgan nutzte sein KI-System, um Beratungsprozesse in Echtzeit zu unterstützen und Daten zu Handelsmustern automatisiert aufzubereiten. So konnten Vermögensverwalter trotz der ungewöhnlich großen Kursausschläge Kundengespräche professionell und fundiert führen. Die Bank plant, diese KI-Funktionalitäten weiter auszubauen und auf weitere Geschäftsbereiche auszuweiten.
Coach AI verkürzt Recherchezeiten
Das eigens entwickelte Coach AI-Tool beschleunigt die Informationssuche für private Kundenberater signifikant. Berater finden relevante Research-Inhalte bis zu 95 % schneller, was ihnen ermöglicht, mehr Zeit in qualitativ hochwertige Kundeninteraktionen zu investieren. Durch die Automatisierung zeitaufwändiger Rechercheaufgaben steigert die Bank die Effizienz ihrer Berater sehr deutlich. Dieser Effizienzgewinn trägt maßgeblich zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit bei.
Umsatzsteigerung und Kundenzuwachs
Dank der KI-Tools verzeichnete JPMorgan im Berichtszeitraum von 2023 auf 2024 ein Wachstum der Bruttoverkäufe um 20 %. Gleichzeitig erwartet die Bank, ihre Kundenbestände in der Vermögensverwaltung innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre um 50 % ausweiten zu können. Die Automatisierung von Routineaufgaben schafft Kapazitäten, damit Berater mehr Neukunden ansprechen und bestehende Kunden besser betreuen können. Die Erweiterung der Kapazitäten durch Automatisierung wird als zentraler Wachstumsfaktor betrachtet.
GenAI-Toolkit und Kosteneinsparungen
JPMorgans umfassendes GenAI-Toolkit ist bereits auf den Desktop-Arbeitsplätzen von über 200.000 Mitarbeitern installiert, von denen mehr als die Hälfte es täglich nutzen. Die Integration von KI-Anwendungen in Bereiche wie Betrugsprävention, Personalisierung, Handel und Kreditentscheidungen führte zu Einsparungen von fast 1,5 Milliarden USD. Analysten prognostizieren zusätzliche Einsparungen in Milliardenhöhe, während sich die Anzahl potenzieller KI-Anwendungsfälle bis zum nächsten Jahr verdoppeln soll. Die erzielten Einsparungen stärken die Rentabilität der Bank in einem zunehmend digitalen Wettbewerbsumfeld.
KI und Kundenservice
JPMorgan plant, seine KI-Plattformen künftig stärker im direkten Kundenservice einzusetzen, um automatisierte Anfragen schneller zu beantworten und personalisierte Empfehlungen zu geben. Dabei soll auch die Integration externer Modelle wie Chat GPT geprüft werden, um die Interaktionsqualität weiter zu steigern und gleichzeitig die Beratungsprozesse effizienter zu gestalten. Zudem erwartet die Bank, dadurch Wartezeiten zu verkürzen und die Kundenzufriedenheit nachhaltig zu erhöhen.
Ausblick auf zukünftige Expansion
Mit einem Technologiebudget von 17 Milliarden USD im vergangenen Jahr plant JPMorgan, die Zahl möglicher KI-Einsatzszenarien von aktuell 450 auf etwa 1.000 zu erhöhen. Die Demokratisierung der KI innerhalb der Organisation soll dafür sorgen, dass nicht nur Spezialisten, sondern alle Berater und Portfoliomanager von den Tools profitieren. Damit untermauert JPMorgan seine Position als Vorreiter in der Nutzung von KI für hochwertige Finanzdienstleistungen. So soll die KI-Strategie langfristig Wettbewerbsvorteile sichern und neue Geschäftsfelder erschließen.