Wechsel zu vielfältigen Modellen
Harvey gab bekannt, dass es künftig nicht mehr ausschließlich auf OpenAI-Modelle setzt, sondern zusätzlich Foundation Models von Anthropic und Google über Amazon Web Services integriert. Dieser Strategiewechsel soll es Harvey ermöglichen, Modelle entsprechend ihrer Stärke in bestimmten juristischen Aufgaben gezielt einzusetzen, ohne selbst umfangreich in Modelltraining investieren zu müssen. Diese Erweiterung eröffnet zudem neue Möglichkeiten für maßgeschneiderte Lösungen im Rechtsmarkt.
Erfolgreiche OpenAI-Förderung und Wachstum
Als eines der ersten vier Portfoliounternehmen des OpenAI Startup Fund hat Harvey seit Dezember 2022 ein beeindruckendes Wachstum hingelegt und eine Bewertung von drei Milliarden US-Dollar erreicht. Die jüngste Finanzierungsrunde in Höhe von 300 Millionen US-Dollar wurde im Februar unter anderem von Sequoia Capital, Coatue und Kleiner Perkins angeführt, wobei der OpenAI Fund erneut mitinvestierte. Das kontinuierliche Kapitalwachstum unterstreicht das Vertrauen führender Investoren in Harveys Marktpotenzial.
Interne Benchmark BigLaw
Das interne Benchmarking von Harvey, genannt BigLaw, zeigt, dass sieben Modelle – darunter drei Nicht-OAI-Modelle – mittlerweile bessere Ergebnisse erzielen als das ursprünglich benchmarkte Harvey-System. Die Tests belegen, dass je nach Rechtsaufgabe unterschiedliche Modelle Spitzenleistungen liefern, was die Entscheidung untermauerte, das Modellportfolio zu diversifizieren. Die gewonnenen Daten dienen zudem als Grundlage für weiterführende Forschungs- und Optimierungsinitiativen.
Modellvergleich im Jurabereich
Harvey stellte fest, dass Google Gemini 2.5 Pro besonders stark im juristischen Entwurf von Dokumenten ist, während es bei präprozessualen Aufgaben wie der Ausformulierung mündlicher Plädoyers an Verständnis komplexer Beweisregeln mangelt. OpenAI o3 hingegen überzeugt genau in diesen präprozessualen Bereichen, dicht gefolgt von Anthropic Claude 3.7 Sonnet. Dieses differenzierte Leistungsprofil erleichtert Anwälten die Auswahl des jeweils optimalen Modells für ihre spezifischen Anforderungen.
Öffentliche Benchmark-Plattform
Ergänzend zur Integration neuer Modelle will Harvey eine öffentlich zugängliche Leaderboard-Plattform einführen, auf der große Reasoning-Modelle nach ihrer Leistung in juristischen Aufgaben gerankt werden. Neben reinen Punktzahlen sollen dabei auch detaillierte Analysen von Top-Juristen veröffentlicht werden, um die Bewertung ganzheitlich zu gestalten. Durch Transparenz in der Leistungsbewertung kann Harvey das Vertrauen seiner Nutzer weiter stärken.
Statement von Harvey-CEO
„Wir schätzen OpenAI als Investor und wichtigen Produktpartner sehr und freuen uns, unseren Kunden nun noch mehr Auswahlmöglichkeiten bieten zu können“, erklärte CEO Winston Weinberg. Mit der Erweiterung um Modelle von Google und Anthropic strebe Harvey danach, die Bedürfnisse seiner internationalen Nutzer optimal zu erfüllen. Er betonte, dass dieser Schritt nur der Anfang weiterer Innovationen sei.
Ausblick und nächste Schritte
Harvey wird in den kommenden Monaten weitere Modelle einbinden und die Benchmark-Analysen kontinuierlich erweitern, um Anwälten eine noch präzisere Auswahl für unterschiedliche juristische Anwendungsfälle zu bieten, und ermöglicht damit einen besseren Einblick darin, was ist chatgpt deutsch und wie sich verschiedene KI-Systeme im Vergleich schlagen.