Mäßigung der Strafen
Richter Amit Mehta deutete an, dass er möglicherweise nicht den vollständigen zehnjährigen Regulierungsrahmen übernehmen wird, den die Ermittler gefordert haben. Er betonte, dass in der schnelllebigen Technologiebranche bereits Wochen große Veränderungen bewirken können und sprach hier insbesondere die jüngsten Entwicklungen durch OpenAI an. Außerdem wies er darauf hin, dass eine zu lange Regulierungsdauer Innovationshemmnisse schaffen könnte, die dem Markt schaden.
Begrenzte Datenfreigabe
Statt einer umfassenden Weitergabe sämtlicher Suchdaten könnte Google nur in eingeschränktem Maße verpflichtet werden, Informationen an Konkurrenten zu liefern. Mehta zog in Erwägung, die Datenfreigabe an Bedingungen zu knüpfen und ausschließlich dann auszuweiten, wenn andere Maßnahmen die Wettbewerbslage nicht ausreichend verbessern. Eine begrenzte Freigabe solle sicherstellen, dass Google nicht durch übermäßige Weitergabe sensibler Informationen benachteiligt wird.
Ende der Zahlungen an Apple
Ein zentrales Ziel der Klage ist, Googles Multimilliarden-Dollar-Zahlungen an Apple zu stoppen, damit andere Suchanbietende in Safari als Standardsuche fungieren können. Der Richter hält ein vollständiges Aussetzen dieser Zahlungen nur dann für nötig, wenn sich alternative Schritte als wirkungslos erweisen, um die Dominanz Googles zu verringern. Zudem hinterfragte er, ob eine schrittweise Reduzierung der Zahlungen zunächst ausreichen könnte, um den Wettbewerb anzukurbeln.
KI als neue Konkurrenz
Erwähnt wurde, dass herkömmliche Konkurrenten wie DuckDuckGo oder Bing wahrscheinlich nicht in der Lage sind, Googles Platz als Standard-Suchmaschine zu übernehmen. Stattdessen warten AI-Firmen darauf, herkömmliche Suchoberflächen durch erweiterte Angebote zu ersetzen. Der Richter wies darauf hin, dass KI-basierte Funktionen letztendlich den Nutzerbedarf besser abdecken könnten als klassische Suchergebnisse.
Stellungnahmen der Parteien
Vertreter des Justizministeriums und mehrerer Bundesstaaten mahnten, dass das Suchmonopol Googles auch im KI-Bereich Wettbewerbsvorteile verschafft. OpenAI bestätigte, man sei auf Jahre davon entfernt, die eigene Suchtechnologie ausreichend auszubauen. Google hingegen weist darauf hin, dass man bereits exklusive Partnerschaften mit Smartphone-Herstellern beendet hat und somit Wettbewerbern wie OpenAI oder Perplexity keine unfaire Handreichung bieten will. Gleichzeitig betonte Google, dass offene Märkte letztlich Innovationen fördern.
Verfahrensstand und Ausblick
Der Prozess begann im April, und Richter Mehta plant, noch vor August eine Entscheidung zu treffen. Der Ausgang könnte nicht nur die Struktur der Internetsuche verändern, sondern auch die Entwicklung von KI-Produkten beeinflussen. Sollte Google zu weitreichenden Zugeständnissen gezwungen werden, könnte dies langfristige Folgen für den gesamten Sektor haben. Beobachter rechnen damit, dass das Urteil Maßstäbe für künftige Tech-Kartellverfahren setzen wird.
KI-Trends im Fokus
Richter Mehta wies darauf hin, dass innovative KI-Produkte die Art und Weise, wie Nutzer online suchen, grundlegend verändern könnten. Dabei könnte ein großer Einfluss von ChatGPT ausgehen, da solche Systeme deutlich mehr bieten als klassische Suchergebnisse. Dies könnte die Position von Google im Suchmarkt weiter in Frage stellen und die Notwendigkeit regulatorischer Anpassungen unterstreichen.